Rubi sei Dank

Rubi sei Dank

Mit dem Grenzübertritt sind wir in der Region «Entre dos Rios» gelandet. Als ersten Übernachtungsort haben wir den Nationalpark El Palmar am Ufer des Rio Uruguay angesteuert, der benannt ist nach den speziellen Palmen, die ursprünglich die ganze Region überzogen haben. Während der Nacht jagte ein Gewitter das andere mit zum Teil sintflutartigem Regen. Der Boden war am Morgen völlig durchnässt, an einen längeren Spaziergang war nicht zu denken.  Die Wasserschweine, die dort heimisch sind, fühlten sich jedoch in ihrem Element.

Wir nutzten den Tag für den Transfer gegen Süden und zum Kaufen von weiteren Gigas zum Surfen. Doch was wir vor 5 Wochen in Buenos Aires schliesslich geschafft haben und was in Montevideo problemlos möglich war, stellte sich erneut als grosse Herausforderung dar, denn die Erneuerung per Web funktionierte nicht mehr. Die Lösung ist zwar «altmodisch», funktioniert aber: Guthaben am Kiosk kaufen, Gigas besorgen per SMS…

Kurz darauf das nächste Problem: Der ausgewählte Camping im Grossraum Buenos Aires erwies sich als Schule, die weiteren «Campings» stellten sich als Grillplätze und Campingartikelläden heraus oder waren schlicht Parkplätze am Strassenrand. Learning: Beim Googeln ist «Camping» nicht gleich Campingplatz. Um 18Uhr waren wir immer noch unterwegs, als ein Auto bei einem Rotlicht neben uns anhielt. Ein älteres Ehepaar kurbelte das Fenster hinunter, zeigte auf Rubi und strahlte. Beim nächsten Rotlicht forderten sie uns mit Handzeichen auf, neben ihnen zu halten und erzählten uns, wie sehr ihnen unser Rubi gefällt und dass sie auch einen Camper hätten. Beim dritten Rotlicht fragten sie uns, wohin wir fahren. Als wir antworteten, dass wir einen Campingplatz suchen, auf dem wir sicher übernachten können, sagten sie, dass es das nicht gibt und schlugen vor, wir könnten vor ihrem Haus parkieren – dort wären wir sicher. Gesagt getan. So fuhren wir Jorge und Mariana hinterher. Kaum parkiert, kam auch schon ihre Tochter mit Familie vorbei. Die anschliessende Einladung zum Nachtessen konnten wir nicht ablehnen. So kamen wir in den Genuss eines typisch argentinischen Asado (Fleisch vom Grill). Ach so: Wie wir uns unterhalten haben? Mit Händen und Füssen, etwas Spanisch, Englisch und Italienisch 😊.

 

Am folgenden Tag «entflohen» wir dem Verkehrskoloss Buenos Aires auf schnellstem Weg nach Süden. In San Clemente fanden wir einen schönen Campingplatz am Sandstrand. Dort konnten wir unsere Seele vier Tage lang baumeln lassen. Wovon viele Camper schwärmen, konnten wir danach geniessen: «wild» übernachten irgendwo, abseits von Häusern und Strassen. Herrlich. Nun sind wir wieder unterwegs in Richtung Peninsula Valdés, das erste Mal mit dem Gefühl, eine Art Reisealltag zu erleben…

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