Wir kaufen einen Camper

Wir kaufen einen Camper

Am Anfang stand die Idee, in 2 Monaten Patagonien und die Carretera Austral von Buenos Aires aus zu erleben. Daraus wurde eine Reise von Oktober 16 bis Anfang Januar 17 mit einem Mietcamper und gebuchten Reisemodulen (also über 14 Wochen) inklusive Peru und Bolivien und den Iguazu-Fällen. 

Ein Unfall auf einer Bergtour im Sommer 16 und die notwenige Schulteroperation im Oktober verunmöglichte die körperlich anspruchsvolle Reise. Wir mussten sie annullieren. Als Seelentrösterli verbrachten wir vor der Operation 4 Wochen im Südwesten der USA und besuchten die bekanntesten der Nationalparks.  

Dabei dämmerte uns, dass die geplante Südamerikareise eigentlich überladen war. Viel zu viel in zu kurzer Zeit – zwar spannend, aber wenig erholsam. So begannen wir «in grösserem Massstab» zu denken: Warum nicht ein Sabbatical von 6 Monaten ? Ist ein Arbeitsunterbruch als Selbstständigerwerbende überhaupt möglich ? Oder etwa ganz «aussteigen» und reisen ? 

Wir haben uns für das unbegrenzte Reisen entschieden. Ein Auto in Südamerika zu kaufen, trauten wir uns aber nicht zu, denn unser Wissen über Autos und ihre Technik ist sehr limitiert. Man könnte uns alles als Neu verkaufen. Zudem sind unsere Spanischkenntnisse noch unterentwickelt. So begann die Suche nach dem geeigneten eigenen Camper. In den USA waren wir begeistert vom Pickup Modell Lance mit Wohnkabine, bei dem man die Wohnkabine nach Bedarf abstellen kann. In Deutschland fanden wir diese Art von Camper bei Tischer. Doch auf die Begeisterung folgte Ernüchterung, denn so ohne weiteres schafft man es nicht, die Wohnkabine wieder mit dem Pickup zu verbinden. Es braucht Kraft und Präzision. Und je komplizierter etwas ist, desto weniger nutzt man es. So haben wir uns von diesem Modell verabschiedet.   

Schliesslich haben wir uns für ein Bimobil Husky 240 LB auf einem Isuzu D-Max Space Cab von Tartaruga entschieden. 6 Meter lang, mit zuschaltbarem Allrad und Untersetzung, Hinterachssperre und zusätzlicher Luftfederung.  Mit leistungsfähigem Solarpanel, einer Gasheizung und auch einer Dieselheizung.  

Das ist es jetzt, unser niegel nagel neues mobiles Schneckenhaus. Am 28. September konnten wir es in Kleinandelfingen abholen – nach notabene 4 Stunden Instruktion ! Ob wir uns alles merken konnten ? Nein. Aber wir haben so viel wie möglich aufgeschrieben und per Video festgehalten, denn wir wollen für unser Gefährt Fachleute werden.  Dafür stehen uns die Experten bei Bedarf mit Rat und Tat zur Verfügung. 

Auf dem Weg nach Tschamut verwöhnte uns Judith in Uster mit einem Nachtessen. Sie wollte als Erste unsere Neuerwerbung sehen.  Und um Mitternacht wurden wir in Tschamut von Christoph und Céline mit Champagner und Häppli empfangen. Wer viel Platz will im Camper, muss auch Einiges einrichten. Auch da bekamen wir tatkräftige Unterstützung.  

Zu Hause in Basel angekommen, an einem wunderbaren Spätsommerabend, erwartete uns wieder ein toller Empfang von unserer erweiterten Familie und Freunden mit einem «Apero riche». Wir hatten so viel über unser Vorhaben erzählt im Vorfeld, das Resultat mussten sie jetzt einfach sehen. Es wurde wirklich alles erforscht und ausprobiert, auch unsere Klappvelos. Welche Faszination die vielen Schälterli ausüben könnten, haben wir erst Tage später erkannt 😉.  

Wie unser neues Gefährt heissen soll, wurde intensiv diskutiert. Die Frage nach dem Namen wird uns wohl noch einige Zeit beschäftigen.  

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